Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen

«Willkommen, unsere Türen sind offen». Dies gilt für fast alle reformierten Kirchen im Kanton St.Gallen. Gleiches gilt auch, wenn Sie ein Anliegen an uns haben. Wenden Sie sich an Ihre Kirchgemeinde.

Oder Sie setzen sich direkt mit der Kantonalkirche, also der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, in Verbindung. Sie finden uns am Oberen Graben 31 in 9000 St.Gallen. Erreichbar sind wir in der Regel werktags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr unter 071 227 05 00 oder per Mail unter info@ref-sg.ch.

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Bildung ist eine Kernaufgabe kirchlichen Handelns

Bildung gestaltet und stärkt in der reformierten Kirche die Gemeinschaft – Bildung eröffnet Zukunft.

Eigenständig denken lernen und neue Perspektiven entwickeln: das ist Bildung. Christliche Bildung gibt uns überdies die Freiheit, auch das scheinbar Undenkbare zu denken und umgekehrt das Selbstverständliche zu hinterfragen. Und genau dann, wenn Denken auf Glauben trifft und sich artikuliert, betreiben wir Theologie.

Die drei Pfeiler kirchlicher Bildungsarbeit

  • Glaubensbildung fördert die Fähigkeit, mit anderen Menschen über den eigenen Glauben zu sprechen und andere in ihrem Glauben zu verstehen. Ob im freundschaftlichen Gespräch, im persönlichen Gebet oder beim Gottesdienst: Immer geht es darum, sprachfähig zu werden, zu reflektieren und sich zu bekennen.
  • Religiöse Bildung ermittelt Wissen über die eigene und fremde Religionen und ermöglicht so tiefe Begegnungen im interreligiösen Dialog. Durch das wechselseitige Durchdringen von Eigenem und Fremdem wächst die Empathie für unterschiedliche religiöse Lebensdeutungen.
  • Theologisch-ethische Bildung befähigt Erwachsene zur Meinungsbildung und verantwortlichem Handeln im persönlichen Leben, in Kirche und Gesellschaft. Die Gestaltung des eigenen Lebens wird unterstützt. Einzelne werden mit der kirchlichen Gemeinschaft sozialisiert.

Kirchliche Bildung in der Öffentlichkeit

An öffentlichen Bildungsveranstaltungen kann eine christliche Perspektive ins Gespräch gebracht werden. Bildung in Verbindung mit Kultur wurde im Laufe der Neuzeit für viele Menschen zu einem prägenden Lebenskonzept. Über das Thema Bildung können reformierte Perspektiven auch in nichtkirchlichen und säkularen Kreisen eingebracht werden.

Bildungspraxis in der Bibel

Bildung fängt im Alten Testament mit einer Befreiungsgeschichte an. Gott befreit die Israeliten aus der Sklaverei und führt sie ins gelobte Land. (5. Mose 6,20-25) Das wird in anderen biblischen Texten immer wieder in Erinnerung gerufen. Menschen sollen diese Geschichte kennen, um daraus in persönlichen Entscheidungssituationen Kraft und Mut für die Zukunft zu gewinnen. Im Neuen Testament erklärt Jesus bei der Feier des Abendmahls: «Ich habe nämlich vom Herrn empfangen, was ich an euch weitergegeben habe …». (1. Kor 11,23) Wenn wir Abendmahl feiern, erinnern wir uns an Jesus, in dem Gott selber transparent wird. Ein weiteres Bildungs­verständnis lehrt unter anderem das Buch der Sprüche: Hier ist Weisheit das oberste Ziel. Damit ist die Fähigkeit gemeint, weltliches Wissen aufzunehmen und gebündelte Erfahrungen für ein gelingendes Leben einzusetzen. Wer über religiöses Orientierungswissen verfügt, muss nichts mehr glauben. Er wird hinsehen und die eigene Welt verstehen.

Passende Lernorte und Formate

In der kirchlichen Bildungslandschaft ergänzen sich lokale und über­gemeind­liche Lernorte. Tagungszentren und Akademien gehörten in Europa zu den heraus­ragenden Orten in der evangelischen Bildungs­tradition. Orte mit einem spezifischen Programm wie Offene- oder Kulturkirchen, aber auch Kirchgemeindehäuser sind unverzichtbar für die kirchliche Bildungslandschaft. Innerhalb der Kirche als Lerngemeinschaft haben sich zudem besondere Formate des Bildungshandelns bewährt. Mit Aussprachesynoden, Kirchenbezirkstagungen, Retraiten sowie an ordentlichen Synoden oder evangelischen Kirchentagen werden aktuelle Themen für Kirche und Gesellschaft bearbeitet.