Kai Kellenberger ist die neue Kirchenschreiberin der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen. Als Kirchenschreiberin ist sie von Amtes wegen auch 1. Sekretärin der Synode. Sie tritt Anfang April 2025 die Nachfolge von Markus Bernet an. Kai Kellenberger ist Juristin und leitete lange den Rechtsdienst des Migrationsamtes des Kantons St.Gallen. Aktuell ist sie als stellvertretende Direktorin des Gefängnisses Gmünden (AR) für den Vollzug verantwortlich. Sie lebt in Gossau, ist verheiratet und Mutter von drei Kindern.
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Kai Kellenberger folgt auf Markus Bernet
Kai Kellenberger heisst die neue Kirchenschreiberin und 1. Sekretärin der Synode. Das Kirchenparlament der Evangelisch-reformierten Kirche wählte sie als Nachfolgerin von Markus Bernet, der während über 30 Jahren dem Kirchenparlament zudiente.
(9. Dezember 2024) Der Einzug in die Synode ist jeweils feierlich: Wenn das Kirchenparlament der Evangelisch-reformierten Kirche das Kantons St.Gallen im Kantonsratssaal tagt, läuten die Kirchenglocken der Stadtkirche St.Laurenzen. Ganz besonders läuteten sie an der gestrigen Sitzung für Markus Bernet, Kirchenschreiber der Kantonalkirche. Für ihn war es die 61. und gleichzeitig letzte Synode als 1. Sekretär. Während über dreissig Jahren war er als Kirchenschreiber auch die rechte Hand des Parlamentspräsidiums und Protokollführer des Kirchenparlamentes.
Über 30 Jahre im Amt
Doch bevor es auch im Kirchenparlament feierlich wurde, nahm die Synode Kai Kellenberger, die vom Kirchenrat vorgeschlagene Nachfolgerin, unter die Lupe. Thema bei der längeren Diskussion war einerseits wie kirchennah eine Person für dieses Amt sein müsse und andererseits, welche Qualifikationen dafür nötig seien. Einige bemängelten, dass die Gossauerin erst kürzlich in die reformierte Kirche eingetreten sei. Andere fragten sich, ob sie als Juristin die geeigneten Qualifikationen mitbringe. Martin Schmidt, Präsident des Kirchenrates, unterstrich, dass sie der Kirchenrat neben ihrer Kompetenzen in der Verwaltung auch gerade wegen ihres juristischen Fachwissens für die Wahl vorschlage. Denn je länger je mehr müsse sich die Kirchenratskanzlei, der die Kirchenschreiberin auch vorstehe, mit juristischen Fragen beschäftigen. Das Parlament folgte dem Vorschlag des Kirchenrates und wählte Kai Kellenberger mit 103 zu 24 Stimmen bei 19 Enthaltungen.
Ueli Schläpfer, Präsident der Synode, gratulierte ihr anschliessend zur Wahl und dankte Markus Bernet für all die geleistete Arbeit. Zum Dank erhielt er eine Fahrt mit einem Heissluftballon sowie die alte Orgelbank der Kirche Lütisburg. Noch kann sich Bernet darauf nicht zur Ruhe setzen, übernimmt er doch nach seinem Ausscheiden als Kirchenschreiber Ende März nochmals eine neue Aufgabe innerhalb der Kantonalkirche. „Ich wollte schon immer in den Himmel fahren“, schmunzelte Bernet in seiner Dankesrede. Natürlich nicht wegen seiner irdischen Tätigkeit in der Kirche. Die habe er sehr gerne gemacht – selbst dann, wenn es ab und an nicht ganz in seinem Sinne gelaufen sei.
Finanzen werden knapper
Nach der Wahl beugte sich das Kirchenparlament über das Budget 2025. Dieses sieht bei einem Aufwand von 23,2 Millionen Franken einen Rückschlag von rund 270 000 Franken vor. Ursprünglich ging das Budget von einem Rückschlag von rund 230 000 Franken aus. Die Synode bewilligte allerdings analog zum Kanton den Teuerungsausgleich von 0,6 Prozent für die Mitarbeitenden.
Auch in weiterer Zukunft geht die Finanzprognose der Kantonalkirchen von Rückschlägen aus. Darum fragte sich wohl manches Parlamentsmitglied, ob es in Zeiten angespannter Finanzen sinnvoll sei, einen weiteren Stellenausbau bei der Kantonalkirche zu bewilligen. Denn der Kirchenrat beantragte die Arbeitsstelle Diakonie durch den Themenschwerpunkt Alter um 60 Stellenprozente auszubauen.
Annina Policante, für Diakonie zuständige Kirchenrätin, erinnerte die Synodalen daran, dass Diakonie ein Kernanliegen der Kirche sei. Zudem sei das Thema Alter – etwa im Bereich Demenz – stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt. So sei es wichtig, dass die Kantonalkirche die Gemeinden verstärkt darin unterstütze. Bei der anschliessenden Diskussion wurde die inhaltliche Ausrichtung der Stelle kaum kritisiert. Eher fehlte den Votanten eine strategische Gesamtsicht. So forderten sie den Kirchenrat auf, ein Konzept zum zukünftigen Stellenpool der Kantonalkirche zu entwickeln. Die Synode beliess es schliesslich beim Ratschlag einer Gesamtstrategie und bewilligte die beantragte Stelle deutlich. kid/Ack