Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen

«Willkommen, unsere Türen sind offen». Dies gilt für fast alle reformierten Kirchen im Kanton St.Gallen. Gleiches gilt auch, wenn Sie ein Anliegen an uns haben. Wenden Sie sich an Ihre Kirchgemeinde.

Oder Sie setzen sich direkt mit der Kantonalkirche, also der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, in Verbindung. Sie finden uns am Oberen Graben 31 in 9000 St.Gallen. Erreichbar sind wir in der Regel werktags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr unter 071 227 05 00 oder per Mail unter info@ref-sg.ch.

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Auf in die Beziehungsarbeit ...

... mit dem Kartenset "Kirche und Demokratie"

Thema: Kirche und Demokratie
Format: Kartenset mit 12 Worten
Zielgruppe: 19-99, Öffentlichkeit
Dauer: 15’ bis 60’
Einsatzbereich: Sitzung, Gottesdienst, Kirchgemeindeversammlung, Unterricht, Freiwilligengruppe, politisch und theologisch Interessierte

Zum Kartenset

Demokratie ist wichtig, und Demokratie ist gefährdet. Auch in den Kirchen. 12 Karten mit 12 Worten, die zum Zuhören, Erzählen und Anteilgeben inspirieren, helfen, das Thema Demokratie in den Kirchgemeinden präsent zu machen. Das Projekt Kartenspiel wurde von der Regionalgruppe Südosteuropa der GEKE Gemeinschaft Evangelischer Kirchen Europas erarbeitet. Dazu gehören Daniel Schmid Holz, reformierte Kantonalkirche St. Gallen; Matej Alcnauer, Slowakei; Sigrun Holz, Schweiz; Katarina Hudakova, Slowakei und Anne Zell, Italien.

Hintergrund

Die freiheitliche Demokratie in Europa ist gefährdet. Rechtsextreme Kräfte bekommen immer mehr Zulauf, Polarisierungen sind an der Tagesordnung. Asylsuchende und Minderheiten werden ausgegrenzt und angefeindet. Rechte von Frauen und jungen Menschen sind eingeschränkt.  

Auch in den Kirchen erleben wird Demokratiedefizite. Jugendliche werden nicht gehört. Menschen mit Migrationshintergrund sind in kirchenleitenden Organen nicht präsent. Sozial Benachteiligte sind an Entscheidungsprozessen nicht beteiligt. Und es finden sich immer schwerer Leute, die sich für das demokratische System mit Kirchenvorsteherschaften, Synode, Gemeinden und Kantonalkirche einsetzen möchten.

Ins Handeln kommen

Zu Kirche und Demokratie können wir Geschichten erzählen. Sie handeln in manchen Ländern von nicht-demokratischen gesellschaftlichen Ordnungen im Übergang. Wir beschreiben damit auch unser Verständnis von Kirche und das Verhältnis zum Staat.

12 Begriffe zu unserem Verständnis von Kirche und Demokratie eröffnen Gespräche über Erfahrungen und Geschichten. Die Begriffe werden in den biblischen Kontext gestellt und lassen uns in die Zukunft schauen.

Wer mitspielt, zieht eine Karte mit einem Demokratie-Begriff. Der gezogene Begriff kann dreifach entfaltet werden: „Erzähl mir Deine Geschichte … Stell Dir vor, wie es sein könnte … Suche einen passenden Bibeltext …“. Über die Erzählungen kommt man ins Gespräch.


10 Punkte, die eine demokratische Kultur auszeichnet

  1. Vielfalt und anerkennen, dass andere anders sind.
  2. eine Gemeinschaft mit
    • unterschiedlichen Wertkonzeptionen
    • unterschiedlichen moralischen Überzeugungen
    • unterschiedlichen Vorstellungen vom guten Leben
    • … und dadurch, dass darüber in einem demokratischen Prozess kein Konsens erzielt werden kann. Dies zeigt
    sich an brisanten Themen wie «Ehe für alle», «Schwangerschaftsabbruch» oder «Sanktionen».
  3. eine permanente faire Debatte über Wertekonzeptionen, moralische Überzeugungen und das gute Leben.
  4. gemeinsame «Freiheiten, Rechte und Pflichten» aber nicht durch ein gemeinsames Ethos der Lebensführung.
  5. eine Verfassung, die Freiheiten und Rechte garantiert, um die Debatte über Wertekonzeptionen, moralische Überzeugungen und das gute Leben ohne Angst vor Repressionen führen zu können.
  6. das Bewusstsein, dass sich Demokratie an der Debatte über brisante, moralisch aufgeladene Themen zu bewähren hat, dass moralische Positionen Demokratie aber nicht konstituieren.
  7. Menschen, die sich an den demokratischen Prozessen beteiligen.
  8. offene Gespräche darüber, wer zur demokratischen Gemeinschaft gehört, die an Rechten, Freiheiten und Pflichten Anteil gibt. (Frage nach der Systemgrenze)
  9. wechselseitiges kulturelles Durchdringen.
  10. das Akzeptieren der demokratischen Entscheidung sowie durch Fairness gegenüber den Minderheiten.