Ergebnisse für {{ keywords }}
Meinten Sie {{ didYouMean }}
Kategorien
{{ faq.question }}
{{ faq.answer }}
{{ result.label }} ({{ result.hits.length }})
Keine Suchergebnisse gefunden.
Palliative care
Unter Palliative Care versteht man alle Massnahmen, die das Leiden eines unheilbar kranken Menschen lindern und ihm so eine bestmögliche Lebensqualität bis zum Ende verschaffen.
Vor dem Hintergrund der Nationalen Strategie Palliative Care des Bundes sowie vor der laufenden Debatte um Sterbehilfe bringt die Kantonalkirche die spezifischen Kompetenzen der kirchlichen Seelsorge in die palliative Versorgung im Kanton St. Gallen ein. Die Kantonalkirche unterstützt eine gesellschaftliche Haltung, in der die Autonomie der Menschen wahr- und ernst genommen wird. Gleichzeitig macht sie deutlich, dass jedem Menschen eine grundsätzliche Würde und Gottesebenbildlichkeit zukommt in seinem Da-Sein. Niemals darf ein Mensch nur aus ökonomischer Nützlichkeits-Perspektive betrachtet werden oder deshalb gar unter Druck geraten, aus dem Leben scheiden zu wollen.
Eine erste Beschreibung von Spiritualität und spirituell-religiöser Begleitung im Rahmen der Palliativersorgung in der Schweiz machen die Bigorio-Empfehlungen von 2008, erarbeitet durch eine Expertenkommission von palliative ch. Die Bigorio-Konferenz formulierte die bis heute massgebliche Konsensusdefinition von Spiritualität:
„Spiritualität durchdringt alle Dimensionen menschlichen Lebens. Sie betrifft die Identität des Menschen, seine Werte, alles, was seinem Leben Sinn, Hoffnung, Vertrauen und Würde verleiht. Spiritualität wird erlebt in der Beziehung zu sich selber, zu anderen und zum Transzendenten (Gott, höhere Macht, Geheimnis,…). Zur Spiritualität gehören die Fragen, die angesichts von Krankheit und Endlichkeit des Lebens aufkommen, ebenso wie die individuellen und gemeinschaftlichen Antworten, die dem erkrankten Menschen als Ressource zur Verfügung stehen.
Bigorio palliative ch, 2008
In einem veränderten Gesundheitsverständnis wird Spiritualität als Dimension von Gesundheit verstanden und integriert. Somit findet Spiritual Care als gemeinsame Sorge von Gesundheitsberufen und Seelsorge zunehmend Aufmerksamkeit in der Gesundheitsversorgung und wird auch in der Schweiz verstärkt integriert. Das Leitlinienpapier beschreibt die interprofessionelle Praxis und macht dabei die Leitunterscheidung zwischen gesundheitsberuflich-allgemeiner und seelsorglich-spezialisierter Spiritual Care. Der Seelsorge als Spezialistin für Spiritual Care wird die Rolle der Koordination und Moderation von spirituellen Prozessen zugeschrieben sowie die Expertenrolle für die Begleitung von spirituell-religiösen Krisen und für eine vertiefte spirituelle Kommunikation und Begleitung.
Erarbeitet von der Task Force Spiritual Care von palliative ch, 2018
Anlässlich der Buchpublikation von Renata Aebi (Spitalseelsorgerin am Kantonsspital Graubünden) und Pascal Mösli (Verantwortlicher Spezialseelsorge und Palliative Care Refbejuso) findet am 3. Dez. eine Fachtagung am Kunsthaus in Zürich statt. Die Autoren entfalten das Konzept Spiritual Care, das die Sorge um spirituell-religiöse Anliegen und Bedürfnisse von PatientInnen als gemeinsame Aufgabe von Seelsorgenden und Gesundhneitsfachpersonen versteht. Ausführliche Praxisbeispiele zeigen, wie das Miteinander funktionieren kann und welche Rolle die Seelsorge dabei spielt. Prof. Dr. Traugott Roser hat ein Geleitwort zum Band verfasst.
Aebi, R./Mösli, P.: Interprofessionelle Spiritual Care. Im Buch des Lebens lesen. Hogrefe. 2020
Weitere Informationen und Anmeldung im Flyer
Flyer_FMG_Spiritual_Care_Dez_2021 (182,4 KB)Das Leistungsprofil mit den Qualitätsstandards beschreibt Angebot, Handlungsfelder, Arbeitsweisen und Qualitätsvoraussetzungen von institutioneller Seelsorge in den Kantonen St.Gallen und beiden Appenzell.
Erarbeitet im Auftrag der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen und der Evangelisch-reformierten Landeskirche beider Appenzell und im Sept. 2017 verabschiedet.
Jede Leitlinie entfaltet die jeweiligen Grundlagen, beschreibt das entsprechende Handeln von Seelsorge und formuliert ein oder mehrere Messpunkte oder überprüfbare Kriterien hierfür. Ziel ist es, die Seelsorge als Fachdisziplin für Spiritual Care zu verorten und dabei deren Professionalität und Qualität auszuweisen.
Erarbeitet von der Fachgruppe Seelsorge von palliative ch, 2019
Wann könnte bei einem Patienten ein spirituelles Bedürfnis vorliegen? Welche religiöse Ressource einer Bewohnerin könnte bei ihrer Unterstützung berücksichtigt werden? In welchen Situationen könnte eine Gesundheitsfachperson eine Fachperson der Seelsorge beiziehen?
Bei diesen Fragen hilft ein neues Indikationen-Set, welches von Berner und St.Galler Fachpersonen der Seelsorge im Dialog mit Gesundheitsfachpersonen entwickelt wurde. Das Indikationen-Set knüpft im Behandlungsalltag an, bei dem Mitarbeitende von Gesundheitsberufen Bedürfnisse und Verhaltensweisen wahrnehmen, die die Spiritualität berühren. Es bietet ihnen ein praktikables Instrument an, um rasch eine entsperchende Einschätzung und Abklärung vorzunehmen, spirituelle Bedürfnisse rascher und zielgerichteter zu identifizieren.
Das Set kann ambulant und stationär eingesetzt werden und eignet sich auch gut zur Dokumentation. Es wahrt die Autonomie von Patienten, indem Seelsorgekontakte in Verbindung mit medizinischen Indikationen gesetzt werden. Es verbessert die interdisziplinäre Zusammenarbeit und fördert die niederschwellige Zugänglichkeit zur Seelsorge, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft oder zur persönlichen spirituellen Haltung. Die wissenschaftliche Erstveröffentlichung erfolgte in der Zeitschrift "Pflege", Juni-Nummmer 2019, Seite 60-64.
Vgl. dazu auch den Artikel zum Indikationenset, wie er in der Schweizerischen Ärztezeitung publiziert worden ist.
Ansprechperson für alle Fragen rund um die Seelsorge in Spiritual und Palliative Care ist Pfarrerin Ute Latuski-Ramm.
Ute Latuski-Ramm
Oberer Graben 31
9000 St.Gallen
079 699 49 45
ute.latuski@ref-sg.ch