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Von Abendmahl bis Silentdisco
Am letzten Freitagabend luden schweizweit 1200 Kirchgemeinden in 18 Kantonen zur «Langen Nacht der Kirchen». Auch zahlreiche Kirchgemeinden im Kanton St.Gallen organisierten mit vielen Freiwilligen ein buntes Programm für alle Generationen.
(26. Mai 2025) In Reih und Glied trippeln die Besucherinnen und Besucher hinauf auf den Turm der reformierten Kirche Wil. «Ui, ganz schön hoch», findet jemand, als er oben ankommt. Unter den acht Glocken erzählt Jeanette Pfister, Diakonin der Kirchgemeinde Wil, vom Bau des Turms und wie vor 70 Jahren die Glocken durch die Bevölkerung hochgezogen wurden. Wieder unten steht Christoph Casty, reformierter Pfarrer in Wil, bei der Popcorn-Maschine. Es läuft, schmunzelt er, zeigt auf die Maschine und den Platz. Casty war es denn auch, der die Nacht der Kirchen in den Kanton St.Gallen geholt hat. Auf seine Initiative hin hat sich die Kantonalkirche bereit erklärt, die Gesamtorganisation zu übernehmen. Die Kantonalkirche lud die Gemeinden mitzutun. 19 folgten dem Aufruf.
Ökumenisch unterwegs
Wil organisierte ökumenisch. So konnte man etwa in der katholischen Kirche St.Peter in die Silentdisco, die Kirche St.Nikolaus rückte in besonderes Licht, bei der FEG gab eine Kino, bei der Lifechurch einen Foto-OL, bei den Reformierten eine Orgelmeditation und alles war durch einen Actionbound verbunden. «Einige mehr hätten kommen dürfen», sagt Casty am Tag danach. Doch sei er nach dem Aufräumen zufrieden zu Bett gegangen, zumal die Organisation das ökumenische Miteinander gestärkt habe.
Die reformierte Kirchgemeinde Unteres Toggenburg feiert besondere Formen des Abendmahls, einmal mit den Kindern, einmal mit dem Kirchenchor, einmal mit einer Geschichte. Dazwischen gibt es Burger für alle und Drinks von der Cocktailbar. Das Festzelt ist gut besetzt. Pfarrer Fabian Kuhn freut’s. «Es war ein Versuch, und es hat sich gelohnt», sagt er.
Auch Barbara Damaschke-Bösch, Pfarrerin in der Kirchgemeinde Berneck-Au-Heerbrugg, zieht eine positive Bilanz. In Berneck gab es ein besonderes «Abendmahl» vom Grill, Heerbrugg lud zum Spielplausch und in der Au konnte man auf den Kirchturm steigen. «Trotz - oder vielleicht wegen des regnerischen Wetters hatten wir in Berneck ein volles Haus», erzählt sie, auch zu den Spielen kamen viele, nur der Kirchturm lockte wegen der Kälte etwas weniger.
National und international
Schweizweit lockte die «Lange Nacht der Kirchen» mit über 1800 Veranstaltungen Jung und Alt in die über 1200 teilnehmenden Kirchen. Rund 60'000 Besucherinnen und Besucher erlebten Kirche einmal anders. Neben den elf Kantonen, die bereits im Jahr 2023 teilgenommen haben, waren neu auch sieben weitere Kantone dabei. So auch der Kanton St.Gallen. In den Regionen Wil, dem Rheintal und dem Toggenburg fanden über 120 Veranstaltungen statt, von Silent Disco bis Turmbesteigung, von Bibelpainting bis Astronautentraining. Andreas Ackermann, im Kanton zuständig für die Gesamtkoordination der Langen Nacht, schätzt, dass an den 29 Standorten im Kanton rund 2500 Besucherinnen und Besucher teilnahmen.
In Österreich wird die «Lange Nacht der Kirchen» bereits seit 2004 gefeiert. Mit über 300'000 Besucherinnen und Besuchern wurde dort ein neuer Rekord erreicht. Auch im Südtirol gab es über 100 Veranstaltungen an mehr als 50 Orten und sogar in Tschechien konnten 4000 Veranstaltungen in 1600 Kirchen besucht werden.
Die nächste «Lange Nacht der Kirchen» in der Schweiz findet wieder in zwei Jahren statt, am Freitag, 4. Juni 2027.