Ob Pfarrperson oder Religionslehrkraft – für Kirchgemeinden wird es immer schwieriger offene Stellen zu besetzen. Deshalb fordern Synodale Massnahmen, um dem Personalmangel zu begegnen. Am kommenden Montag berät das Kirchenparlament der Evangelisch-reformierten Kirche das Kantons St.Gallen darüber.

(21. Juni 2023) Fachkräftemangel macht auch vor der Kirche nicht Halt: Weil beispielsweise mehr Pfarrpersonen in den Ruhestand gehen als ausgebildet werden, haben Kirchgemeinden zunehmend Mühe Pfarrstellen neu zu besetzen. Auch die Suche nach Religionslehrkräften gestaltet sich immer schwieriger. Einer der Gründe dafür ist, dass viele Klein- und Kleinstpensen zu besetzen sind, die wegen zeitlicher Überschneidung oder Ortswechsel schwer kombinierbar sind.

Diese Entwicklungen bereiten auch Parlamentarierinnen und Parlamentariern Sorge. Darum haben Synodale zwei Motionen eingereicht, die den Kirchenrat beauftragen, Massnahmen vorzuschlagen, wie dem Mangel zu begegnen ist. Die Motionäre zielen vor allem darauf, die Durchlässigkeit verschiedener Ausbildungen zu erleichtern oder in Bezug auf den Religionsunterricht eine vereinfachte Zulassung für bestehende Mitarbeitende wie Sozialdiakone oder Jugendarbeiterinnen. Die Synode, das Parlament der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, berät am kommenden Montag darüber, ob sie die beiden Motionen dem Kirchenrat überweisen wollen.

Neben den beiden Vorstössen befindet die Synode über die Rechnung und den Amtsbericht 2022. Die Rechnung der Kantonalkirche schliesst bei einem Aufwand von 20,18 Millionen Franken und einem Ertrag von knapp 20,13 Millionen Franken mit einem Rückschlag von rund 48 000 Franken ab. Die Rechnung schliesst somit leicht besser ab als budgetiert. Das Budget war noch von einem Rückschlag von rund 340000 Franken ausgegangen. Schliesslich beugt sich die Synode über den Bericht des Kirchenrates zur Heimseelsorge. Der Kirchenrat plant, die Seelsorge an regionalen Alters- und Pflegeheimen zu institutionalisieren.   kid/Ack

Die Synode tagt am kommenden Montag, 26. Juni im Saal des Kantonsrates in St.Gallen. Die Verhandlungen beginnen um 10.15 Uhr und sind öffentlich. Um 8.45 Uhr startet der Tag mit dem Synodalgottesdienst in der Kirche St.Laurenzen.