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Praktikum als Glücksfall
Aus dem derzeitigen Praktikum wird eine Teilzeitanstellung mit berufsbegleitender Ausbildung: Reihaneh Khorand unterstützt seit bald einem Jahr die Jugendarbeit und die Diakonie der Kirchgemeinde Rapperswil Jona. Die junge Frau Mitte zwanzig ist von ihren Aufgaben begeistert. Begonnen hat alles mit einer Absage.
(15. Juni 2022) Reihaneh Khorand legt Fotos auf den Tisch, die Jugendliche zeigen – einmal andächtig, einmal angstvoll, einmal in Siegerpose. «Unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden hatten die Aufgabe, verschiedene Stimmungen von Jesus in der Ostergeschichte darzustellen», erklärt sie. Der jungen Frau ist anzumerken, dass sie mit Leib und Seele bei der Sache ist. Im Sommer 2021 begann sie ein Praktikum bei der Evang.-ref. Kirchgemeinde Rapperswil-Jona, zunächst auf ein halbes Jahr befristet.
Claudia Rieben, soziokulturelle Animatorin und angestellt als Jugendarbeiterin, begleitet die Praktikantin. Khorand hatte sich eigentlich auf eine feste Stelle beworben, ihre fachlichen Voraussetzungen reichten dafür jedoch nicht aus. «Aber Reihanehs Bewerbung war aussergewöhnlich. Sie beschrieb ihren Lebens- und Glaubensweg und zeigte sich so offen und interessiert, wie es mir in einer schriftlichen Bewerbung noch nie begegnet ist». Rieben lud die junge Frau zu einem Gespräch ein, wo sich der Eindruck bestätigte. «Wir konnten schliesslich vereinbaren, dass sie als Praktikantin zu uns stösst.»
Auf ihre liebsten Aufgaben angesprochen, muss Khorand nicht lange überlegen. «Mir gefällt die Beziehungsarbeit besonders, etwa, wenn ich Jugendliche dabei unterstützen kann, ihre Begabungen zu entdecken.» Auch sie selbst konnte sich in den letzten Monaten entfalten und viel lernen, sowohl hinsichtlich Tätigkeiten als auch in Bezug auf ihren Glauben. «Ich habe gemerkt, dass meine Arbeit in der Kirchgemeinde für mich nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung ist, eine Lebenseinstellung.»
Rieben lobt die Begeisterungsfähigkeit der Mitzwanzigerin. Und den Respekt, mit dem sie auf andere Menschen zugeht. «Sie unterstützte den Ausflug der Seniorinnen und Senioren und diese wollten sie kaum mehr gehen lassen». Rieben schätzt aber auch Khorands Offenheit und Interesse: «Sie saugt alles auf wie ein Schwamm.» Das war auch die Absicht des Praktikumsjahres: Die Kirche als Arbeitsort kennen zu lernen und die beruflichen Perspektiven auszuloten. Reihaneh hat sich inzwischen für die Ausbildung als Sozialdiakonin an der Höheren Fachschule Theologie Diakonie Soziales TDS in Aarau entschieden. Ein Glücksfall für beide Seiten, dass sie gleich in derselben Kirchgemeinde bleiben und eine berufsbegleitende 50%-Anstellung antreten kann.
Rieben kann das Schaffen einer Praktikumsstelle auch für andere Kirchgemeinden nur empfehlen. Der Jugendarbeiterin ist wichtig, ihre Praktikantin seriös zu begleiten. Das beansprucht viel Zeit. Insofern sei so eine Praktikumsstelle für eine Kirchgemeinde vielleicht mehr eine Investition als ein direkter Nutzen. Stichwort Nachwuchsförderung. Ausserdem sei es schön, manche Arbeiten im Team zu erledigen – und ein Gegenüber zu haben, das einen auch einmal hinterfrage.
Wo sieht Khorand den Gewinn einer Praktikumsstelle für Kirchgemeinden? «Das bringt frischen Wind, eine Sicht von aussen und neue Ideen.». Und lachend fügt sie hinzu: «Und vielleicht eine neue Festanstellung.»