Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen

«Willkommen, unsere Türen sind offen». Dies gilt für fast alle reformierten Kirchen im Kanton St.Gallen. Gleiches gilt auch, wenn Sie ein Anliegen an uns haben. Wenden Sie sich an Ihre Kirchgemeinde.

Oder Sie setzen sich direkt mit der Kantonalkirche, also der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, in Verbindung. Sie finden uns am Oberen Graben 31 in 9000 St.Gallen. Erreichbar sind wir in der Regel werktags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr unter 071 227 05 00 oder per Mail unter info@ref-sg.ch.

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Menschen am RPI: Manuela Huber, Beauftragte HRU

Manuela Huber, für welche Themen brennen Sie?
Gerechtigkeit, Respekt, Kompromissbereitschaft und miteinander im Dialog sein. Kreative Lösungswege oder „Brücken“ zusammen erarbeiten. Kommunikationswege finden, damit man sich verständigen und verstehen kann. Streitschlichten, Perspektivenwechsel aufzeigen, mit Beispielgeschichten mögliche Verhaltensänderung aufweisen. Alles, was mit zwischenmenschlichen Verhalten zu tun hat, dafür interessiere ich mich. Um einen möglichen Zugang zum Thema zu finden, arbeite ich gerne mit Bilderbüchern.

Erzählen Sie uns etwas über Ihren beruflichen Hintergrund – und wie er die Tätigkeit als Beauftragte HRU ergänzt.
Ich arbeite als Fachlehrperson für Religion mit vier Lektionen an einer Primarschule. Eine von diesen Klassen ist eine Kleinklasse mit 13 Schüler/innen, mit unterschiedlichen Begabungen und Verhalten. Da ist die Herausforderung, die Klassensituation und jeden einzelne Schülerin und Schüler im Blick zu haben. Ich darf durch nichts abgelenkt werden. Im Vorfeld überlege ich mir, wo eventuell problematische Übergänge sein könnten. In dieser Lektion braucht es eine disziplinierte Haltung meinerseits, ich darf mich nicht ablenken und von der Nervosität einzelner Schülerinnen oder Schüler anstecken lassen, sonst könnte die Stimmung kippen. Diese Klasse fordert von mir eine absolute Präsenz mit totalen Rundumblick, um die Situation auffangen zu können. Mit diesen Erfahrungen kann ich die HRU-Lehrpersonen unterstützen und verstehe schwierige Klassensituationen. Es ist ein Unterschied, ob ich vor der Klasse oder als Beobachter anwesend bin. Die unsichtbaren Verbindungen zur Klasse sind als Klassenlehrperson anders spürbar denn als Beobachterin.

Welche Bedeutung hat für Sie Ihr persönlicher Glaube?
Mein Glaube schenkt mir offene Augen für meine Umgebung, einen wachen Verstand für meine Arbeit, ein offenes Herz für meine Mitmenschen und die Kraft, die ich brauche, um meine Aufgaben gut gelaunt zu bewältigen, mich mutig auf Neues einzulassen, bei Problemen zuerst durchzuatmen, zu reflektieren und dann nach Lösungen zu suchen. Dankbar sein für das Hier und Jetzt.

Beschreiben Sie bitte Ihre Arbeit im Kontext des heil- und sonderpädagogischen Religionsunterricht etwas genauer.
Eine meiner Aufgaben ist es, den Schülerinnen und Schülern in heil- und sonderpädagogischen Schulen den Besuch des Religionsunterrichts zu ermöglichen und eine Form zu finden, die für alle Beteiligten stimmig ist. Eine andere Aufgabe ist die begleitende Unterstützung der HRU-Lehrpersonen, die mit viel Herzblut Woche für Woche ihren Religionsunterricht reflektieren und kreativ planen und durchführen. Die ökumenische Zusammenarbeit gehört auch dazu. Wie stellen wir uns unsere Zusammenarbeit vor? Was sind deine und meine Ansichten? Wo können Kompromisse gemacht werden? Auch gehört zu meinen Aufgaben die Suche nach interessierten Fachlehrpersonen Religion. Was nützt es uns, wenn die Schulen bereit sind, Projekttage oder Religionsunterricht im Stundenplan zu platzieren, aber wir keine ausgebildeten und interessierten Lehrpersonen zur Verfügung haben?

Was erhoffen Sie sich für die Lehrpersonen und ihre Schülerinnen und Schüler?
Ich wünsche mir, dass alle Schülerinnen und Schüler, die interessiert sind, den Religionsunterricht oder Projekttage besuchen können.
Ich hoffe, dass ich die HRU-Lehrpersonen, so unterstützen und begleiten kann, dass sie sich ihrer wertvollen Aufgabe widmen können und spüren, wie wertvoll sie sind und ihre Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern ist. Und ich wünsche mir, dass wir nicht mehr von Beeinträchtigung und Behinderung sprechen, sondern den Zugang zueinander so finden, dass wir auf Augenhöhe miteinander kommunizieren können und Inklusion gelebt wird.

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