Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen

«Willkommen, unsere Türen sind offen». Dies gilt für fast alle reformierten Kirchen im Kanton St.Gallen. Gleiches gilt auch, wenn Sie ein Anliegen an uns haben. Wenden Sie sich an Ihre Kirchgemeinde.

Oder Sie setzen sich direkt mit der Kantonalkirche, also der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, in Verbindung. Sie finden uns am Oberen Graben 31 in 9000 St.Gallen. Erreichbar sind wir in der Regel werktags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr unter 071 227 05 00 oder per Mail unter info@ref-sg.ch.

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Landkarte des Lebens

Am Sonntag, 17. September feiern wir den Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag. In den diesjährigen Gedanken zum Bettag wählt Kirchenrat Heiner Graf den Vers "Unser Wissen ist Stückwerk" (1. Kor. 13,9) als Ausgangspunkt für sein Bettagsmandat.

(15. August 2023) Alljährlich zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag verfasst der Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen ein Mandat, in dem er sich zu gesellschaftlichen Fragen aus kirchlicher Perspektive Gedanken macht. Buss- und Bettage haben in der Schweiz seit dem Mittelalter Tradition. Ursprünglich wurden die Mandate dazu von staatlichen Behörden verfasst. Das diesjährige Bettagsmandat von Heiner Graf lesen Sie untenstehend.

"Unser Wissen ist Stückwerk" (1. Kor. 13,9)

Auf unserem Lebensweg gibt es weder Landkarten noch GPS. Dauernd werden von uns Entscheidungen verlangt: Was ist bedeutsam, was hat Bestand, von welchen Werten lasse ich mich leiten, wo werde ich manipuliert?

Im Verlauf des Lebens erstellt jede Person ihre eigene Landkarte, geprägt durch Erziehung und Umfeld, abhängig von der Wahrnehmung und in ständiger Aus- einandersetzung mit Lebensumständen und -gestaltung. Die Karten zeigen die Welt unterschiedlich, manchmal gar widersprüchlich. Standorte und Ziele sind oft nicht dieselben. Wer redlich ist, anerkennt, dass der eigene Plan nicht alles zeigt. Deswegen muss er diesen und den der anderen nicht entwerten. Im besten Fall begegnen wir einander mit Respekt und Neugier, versuchen die Le- benslandkarte des Gegenübers zu lesen und zu verstehen, wie sie entstanden ist. Der Austausch erweitert den Horizont.

Woran orientieren Sie sich? Wie machen Sie sich – als Mensch und Christ – ein Bild davon, was um Sie herum geschieht? In der Wissenschaft gilt als relevant, was überprüfbar ist. In den Medien ist die Meinungsvielfalt hilfreich. In Ge- sundheitsfragen kann eine Zweitmeinung Klärung bringen. In Streitfragen ist es wichtig, beide Seiten anzuhören und verstehen zu wollen.

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