Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen

«Willkommen, unsere Türen sind offen». Dies gilt für fast alle reformierten Kirchen im Kanton St.Gallen. Gleiches gilt auch, wenn Sie ein Anliegen an uns haben. Wenden Sie sich an Ihre Kirchgemeinde.

Oder Sie setzen sich direkt mit der Kantonalkirche, also der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, in Verbindung. Sie finden uns am Oberen Graben 31 in 9000 St.Gallen. Erreichbar sind wir in der Regel werktags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr unter 071 227 05 00 oder per Mail unter info@ref-sg.ch.

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Hochzeit ohne Mehrkosten

Die Synode, das Parlament der Evangelisch-reformierten Kirche der Kantons St.Gallen, regelt die Abgeltung für kirchliche Handlungen ausserhalb der Wohnsitz-Kirchgemeinde. Zukünftig soll Brautpaaren, die nicht in ihrer Gemeinde heiraten, keine zusätzlichen Kosten erwachsen.

 

Kantonsratssaal oder Badi? Einige Synodale hätten wissen wollen, wie lange die ordentliche Session des reformierten Kirchenparlamentes an diesem herrlichen Sommertag wohl dauern werde, sagte Urs Meier, Präsident der Syonde. „Je weniger Wortmeldungen, desto rascher sind wir durch!“ Die Synodalen hielten sich gestern an ihrer ordentlichen Session nur bedingt an Meiers Losung. Bei einigen Traktanden bestand erhöhter Diskussionsbedarf. Ein wenig Abkühlung brachte immerhin die vor wenigen Tagen eingeweihte ReformierBar, die zum Apéro vor der Mittagspause vorfuhr.

Die ReformierBar fuhr für den Apéro bei der Synode vor.
Bild: Andreas Ackermann

Guter Rechnungsabschluss

Bei Amtsbericht und Rechnung bestand zunächst kein Gesprächsbedarf. Letztere schliesst bei einem Aufwand von rund 21,4 Millionen mit einem Vorschlag von 114 000 Franken. Grund für den erfreulichen Abschluss seien die Budgetdisziplin der Kantonalkirche sowie höhere Steuereinnahmen von Privatpersonen. Diese fielen um rund 200 000 Franken besser aus als budgetiert. Dank der Mehreinnahmen ist es möglich, zusätzliche Rückstellungen zu tätigen. So entschied sich die Synode 200 000 Franken für das Reformationsjubiläum – das im Herbst startet – beiseite zu legen. Darüber freute sich Martin Schmidt. So könne die bereits gesprochene Million vollumfänglich in die Projekte der Gemeinden fliessen und das zusätzliche Geld für die Kommunikation rund ums Jubiläum eingesetzt werden, versprach der Präsident des Kirchenrates.

„Es ritzt schon unser Parochialsystem“, sagte Martin Schmidt bei der anschliessenden Vorlage zur Anpassung der Kostenregelung von kirchlichen Amtshandlungen. Doch Änderungen seien nötig, damit etwa einem Brautpaar keine weiteren Kosten erwachsen, nur weil es

wünscht, sich ausserhalb der Wohngemeinde kirchlich zu trauen. „Wenn jemand Kirchensteuern zahlt und bei einer auswärtigen Trauung nochmals zur Kasse gebeten wird. Das versteht niemand“. So schlägt der Kirchenrat vor, dass zukünftig die involvierten Gemeinden die erbrachten Leistungen gegenseitig verrechnen.

Die Vorlage sei zu kleinkrämerisch, meinte Fabian Kuhn, Synodaler der Kirchgemeinde Unteres Toggenburg, und stellte Antrag auf Zurückweisung. Um unnötiger Bürokratie vorzubeugen, sollten die Gemeinden die Kostenfrage informell regeln. Die Synode wollte jedoch Einheitlichkeit und nahm dafür etwas Bürokram in Kauf. Allerdings sind gastgebende Kirchgemeinden nicht verpflichtet, den eigenen Aufwand der Wohnsitzgemeinde in Rechnung zu stellen. Bei Trauungen ausserhalb des Kantons bleibt es den Kirchgemeinden überdies frei, die Kosten zu übernehmen.

Kirchenrat interveniert in Bern

Den Visitationsbericht nahm die Synode im nächsten Traktandum zur Kenntnis. Der Besuch des Kirchenrates im Rahmen der Visitation habe er als wertvoll und vertrauensbildend erlebt, lobte Rolf Kühni, Synodaler

aus Sargans. Mit dem Bericht liegt nun eine Analyse zum Befinden der Mitarbeitenden in der St.Galler Kirche vor. Nun macht sich die Kirchenrat daran, daraus Konsequenzen abzuleiten und in der Strategie „St.Galler Kirche 2022“ festzuhalten.

Schliesslich verabschiedete die Synode deutlich eine Resolution aus Altstätten, die verlangt, dass der Kirchenrat beim Bund interveniert. Stein des Anstosses ist der Entscheid des Bundesamtes für Sport (Baspo), gewissen christlichen Jugendverbänden die Zusammenarbeit mit Jugend + Sport zu kündigen. Zu sehr würden die Verbände die Glaubensvermittlung ins Zentrum stellen, begründet das Baspo den Entscheid. Davon betroffen wäre auch die Jungschar, die der Kirchgemeinde Altstätten nahe steht. Stossend sei, dass sportliche Aktivität nicht förderungswürdig sein solle, nur weil sie von einer christlichen Organisation angeboten werde, kritisieren die Verfasser der Resolution das Baspo.

Kurz nach 16 Uhr war es dann so weit: Die Synode stimmte zum Schlusslied an – Zeit für die Badi.     kid/Ack

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