Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen

«Willkommen, unsere Türen sind offen». Dies gilt für fast alle reformierten Kirchen im Kanton St.Gallen. Gleiches gilt auch, wenn Sie ein Anliegen an uns haben. Wenden Sie sich an Ihre Kirchgemeinde.

Oder Sie setzen sich direkt mit der Kantonalkirche, also der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, in Verbindung. Sie finden uns am Oberen Graben 31 in 9000 St.Gallen. Erreichbar sind wir in der Regel werktags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr unter 071 227 05 00 oder per Mail unter info@ref-sg.ch.

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Einstimmig – ausser in einem Punkt

Pfarrer Marco Wehrli plädiert bei der Frage zu „Ehe für alle“ für Augenmass.
Bild: Andreas Ackermann

Die Synode, die Parlamentssitzung der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, verlief in Minne – bis das Thema „Ehe für alle“ zur Sprache kam.

(2. Dez. 2019) Zum Schluss wurde es dann doch noch kontrovers: Grund dafür war der Entscheid der Abgeordneten des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), die sich Anfang November für die „Ehe für alle“ ausgesprochen hatten. Dieser Entscheid war für Hansurs Walder, Pfarrer und Synodaler aus Altstätten, Anlass den Kirchenrat nochmals dazu aufzurufen, die Gewissensfreiheit jener Pfarrpersonen zu respektieren, welche die Beziehung eines gleichgeschlechtlichen Paares nicht segnen wollten.

Oliver Gengenbach, Pfarrer in der Gemeinde Unteres Neckertal, plädierte neben anderen Rednern für Augenmass: «Sobald man im engeren Umfeld – etwa in der eigenen Familie - ein Person kennt, die homosexuell ist, relativiere man ziemlich rasch Vorbehalte gegenüber einer Segnung».

Budget leicht rot

Zuvor verlief die Sitzung der Synode, des Kirchenparlamentes der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, weitgehend in Minne: So verabschiedete sie das Budget 2020 der Kantonalkirche bei wenigen Enthaltungen einstimmig. Der Voranschlag geht bei einem Aufwand von 24,4 Millionen Franken von einem Rückschlag von knapp 190 000 Franken aus. Gründe für das prognostizierte Defizit sind eine vorsichtige Budgetierung der Steuereinnahmen sowie höhere Ausgaben beim Personal. Der Kirchenrat geht davon aus, dass im Jahr 2020 die Steuern um 6,25 Prozent geringer ausfallen als noch 2018. Zudem ergeben sich Mehrausgaben, weil die Kantonalkirche - entsprechend dem Kanton - eine 0,8 prozentige generelle Lohnerhöhung gewährt. Schliesslich steigen durch den Stellenausbau in den Bereichen Kommunikation und Heimseelsorge die Personalkosten.

Ebenfalls keine Gegenstimmen gab es bei den weiteren Vorlagen und Wahlen. So setzt sich die neue Kommission des Kirchenboten zukünftig wie folgt zusammen: Jürg Steinmann, Präsident, Walenstadt; Pfr. Rolf Kühne, Sargans; Christina Hegelbach, Tablat-St.Gallen, Pfr. Daniel Klingenberg, St.Gallen, Michael Eugster, Bütschwil und Thomas Moser, Uznach.

Verfassungsrevision startet bald

Schliesslich wollten zwei Synodale der Kirchgemeinde Tablat-St.Gallen in einer Interpellation vom Kirchenrat wissen, ob er bereit sei, die nötigen rechtlichen Voraussetzungen prioritär voranzutreiben, damit in den Kirchgemeinden rasch neue Leitungsmodelle umgesetzt werden können. Konkret geht es beispielsweise darum, dass nicht mehr alle Pfarrpersonen in der Vorsteherschaft von Amtes wegen Einsitz haben. Allerdings braucht es dazu eine Anpassung der Verfassung. Der Kirchenrat stellt sich in seiner Antwort auf den Standpunkt, dass es wenig sinnvoll ist, einzelne Anpassungen einer Gesamtrevision vorzuziehen. So versprach Martin Schmidt, Präsident des Kirchenrates, im kommenden Jahr den Startschuss zu einer Gesamtrevision der Verfassung der St.Galler Kirche geben zu wollen.             kid/Ack

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