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Menschen am RPI
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Was treibt Sie an bei uns zu unterrichten?
a) Der Wunsch, die Negativität meiner (kleinen) Gegenwartsgesellschaft weder auszublenden noch abzuwehren, sondern sie vielmehr mit dem, was in meinem Kompetenzbereich liegt, zu ergänzen. Dies mit inhaltlichem Kulturgut, von dem ich glaube, dass es (neben Anderem) zur günstigen Entwicklung meiner Gegenwartsgesellschaft beitragen kann. Damit meine ich hier im Speziellen und insbesondere auch: christliche Werte. Den damit verbundenen Diskurs mit den Kolleginnen und Kollegen am RPI sowie den Teilnehmenden der Grundkurse erlebe ich als differenziert und: zukunftsorientiert.
b) Interessanterweise tatsächlich auch das "Weiterführen" von dem, was ich in den 60er Jahren als Kind der Sonntagsschule in der evang. Kirche von Uitikon/ZH und später als Jugendliche in der evang. Kirche von Vaduz/FL erhalten habe. Das wird mir immer mehr klar.
Was tun Sie sonst noch? (Weitere berufliche Tätigkeiten)
Neben den 20% am RPI zurzeit nichts Berufliches. Ich bin nach 35 Jahren der 100%-gen beruflichen Tätigkeit sowie mehreren nebenberuflichen Engagements seit 1 Jahr pensioniert.
Was brauchen Sie heute, was Sie in Ihrer Ausbildung nicht gelernt haben?
Eindeutig: die Erfahrungen des (langen) Lebens. Manchmal gehe ich durch die Welt und denke: "Wenn ich DAS nur schon als junge Frau gewusst hätte…". Unter dem Begriff "Erfahrungen" subsumiere ich im Groben: a) durch Ausbildungen, Bücher, Gespräche, Begegnungen "Gelerntes», b) durch über die Jahre (handelndes) Denken "Gelerntes", c) durch Widersprüche, Kritik & Konflikte "Gelerntes".
Ihr Buchtipp ausser der Bibel?
Ich arbeite zurzeit folgendes Buch durch: Reckwitz, A. (2024). Verlust. Ein Grundproblem der Moderne. Berlin: Suhrkamp.
Das Buch hat 424 Seiten. Durcharbeiten heisst: jeden Tag eine Stunde lesen, Notizen machen, nachdenken, repetieren. Konsequent. Ich schaffe in einer Stunde max. 5-10 Seiten. Es ist jetzt schon klar, auf S. 61, dass ich bereits wieder sehr viel für meine Arbeit am RPI gelernt habe. Begründung: Ich arbeite dieses Buch durch, weil es klug Stellung zu Themen nimmt, die an vielen Orten diskutiert werden.

Was treibt Sie an beim Unterrichten?
Neugierige SchülerInnen. Wenn ich sehe, dass es "klick" gemacht hat, sie etwas Neues gelernt oder etwas für sich "neu" entdeckt haben. Mein Ziel im Religionsunterricht ist es, Interesse oder sogar Begeisterung für die biblischen Themen zu wecken. Wenn Schülerinnen und Schüler bei der Auseinandersetzung mit abstrakten Themen und Werten auch den Mut entwickeln, ihre eigene Meinung mitzuteilen, macht mir Freude und motiviert mich.
Was haben Sie davor gemacht, was tun Sie sonst noch?
Früher habe ich mich intensiv mit Englischunterricht beschäftigt, in der Leitung einer Sprachschule gearbeitet, Wirtschaft studiert und bin daneben viel gereist. Nun unterrichte ich ausser Religion auch Tschechisch und bin als Tagesmutter tätig. Vor allem aber versuche ich für meine Familie da zu sein. Mami oder Familienfrau zu sein ist zwar kein Beruf, mit dem man Geld verdient, aber die Aufgaben sind sehr komplex und aufwendig. Schade, dass diese Rolle in unserer Gesellschaft nicht so hochgeschätzt wird.
Ihre grösste Überraschung im Unterricht?
Wiederum neugierige SchülerInnen. Ich war positiv überrascht, wie viele SchülerInnen Religion tatsächlich interessiert. In unserer säkularen Gesellschaft habe ich nicht erwartet, eine aufgestellte Klasse von SchülerInnen anzutreffen. Es gibt immer noch genug SchülerInnen, die Interesse an den religiösen Themen zeigen. Sie möchten auch verschiedene Religionen kennenlernen, vergleichen und ihre eigenen Wurzeln erkunden. Dass sie diese oft auch kritisch in Frage stellen, ist für mich im Religionsunterricht sehr willkommen.
Ihr Buchtipp ausser der Bibel?
Beim Unterrichten an der Grundschule muss ich oft an "Mrs. Piggle-Wiggle" von Betty McDonalds denken. Es ist zwar ein Kinderbuch, aber es erreicht auch viele Erwachsene, vor allem Eltern und (Heil-) Pädagogen. Mrs. Piggle-Wiggle inspiriert mich. Sie liebt Kinder so, wie sie sind, schimpft nie und hat positive Heilmittel für alle Jungen und Mädchen mit seltsamen Gewohnheiten. Die Heilmittel sind oftmals eigenartig und lustig, aber sie wirken. Vielleicht gerade darum, weil Mrs. Piggle-Wiggle alle die Kinder und deren Eltern in ihrer Seltsamkeit ernst nimmt.

Was treibt Sie an, bei uns zu unterrichten?
Der Religionsunterricht liegt mir am Herzen und ich habe auch grosse Achtung vor allen, die in dieses Berufsfeld einsteigen wollen. Zum Gelingen eines guten Religionsunterrichts in einem schwierigen Umfeld möchte ich gerne einen Beitrag leisten.
Was tun Sie sonst noch?
Ich unterrichte am Gymnasium und an der Pädagogischen Hochschule das Fach Ethik Religionen Gemeinschaft. Es ist besonders interessant für mich, durch unterschiedliche Akzentsetzungen die zwei Bereiche ERG und Religionsunterricht in ihren Unterschieden und Ähnlichkeiten zu gestalten. Daneben schreibe ich gerne alle Arten von Texten an allen möglichen Orten.
Was brauchen Sie heute, was Sie in Ihrer Ausbildung nicht gelernt haben?
Erstens kann ich sagen: Ich habe eigentlich nie etwas gelernt, das ich genauso brauchen konnte. Zweitens gilt auch: Ich habe nie etwas gelernt, das ich nicht irgendwie brauchen konnte. Insofern kann ich die Frage mit "eigentlich alles und nichts" beantworten.
Ihr Buchtipp ausser der Bibel?
Zum Beispiel Hannah Arendt: Der Liebesbegriff bei Augustin, und Moritz Güdemann: Quellenschriften zur Geschichte des Unterrichts bei den Deutschen Juden. Es sind beides Bücher, von denen ich in meinem christlichen und beruflichen Selbstverständnis lerne und mit denen ich als Theologe und als Religionspädagoge arbeite.

Manuela Huber, für welche Themen brennen Sie?
Gerechtigkeit, Respekt, Kompromissbereitschaft und miteinander im Dialog sein. Kreative Lösungswege oder „Brücken“ zusammen erarbeiten. Kommunikationswege finden, damit man sich verständigen und verstehen kann. Streitschlichten, Perspektivenwechsel aufzeigen, mit Beispielgeschichten mögliche Verhaltensänderung aufweisen. Alles, was mit zwischenmenschlichen Verhalten zu tun hat, dafür interessiere ich mich. Um einen möglichen Zugang zum Thema zu finden, arbeite ich gerne mit Bilderbüchern.
Erzählen Sie uns etwas über Ihren beruflichen Hintergrund – und wie er die Tätigkeit als Beauftragte HRU ergänzt.
Ich arbeite als Fachlehrperson für Religion mit vier Lektionen an einer Primarschule. Eine von diesen Klassen ist eine Kleinklasse mit 13 Schüler/innen, mit unterschiedlichen Begabungen und Verhalten. Da ist die Herausforderung, die Klassensituation und jeden einzelne Schülerin und Schüler im Blick zu haben. Ich darf durch nichts abgelenkt werden. Im Vorfeld überlege ich mir, wo eventuell problematische Übergänge sein könnten. In dieser Lektion braucht es eine disziplinierte Haltung meinerseits, ich darf mich nicht ablenken und von der Nervosität einzelner Schülerinnen oder Schüler anstecken lassen, sonst könnte die Stimmung kippen. Diese Klasse fordert von mir eine absolute Präsenz mit totalen Rundumblick, um die Situation auffangen zu können. Mit diesen Erfahrungen kann ich die HRU-Lehrpersonen unterstützen und verstehe schwierige Klassensituationen. Es ist ein Unterschied, ob ich vor der Klasse oder als Beobachter anwesend bin. Die unsichtbaren Verbindungen zur Klasse sind als Klassenlehrperson anders spürbar denn als Beobachterin.
Welche Bedeutung hat für Sie Ihr persönlicher Glaube?
Mein Glaube schenkt mir offene Augen für meine Umgebung, einen wachen Verstand für meine Arbeit, ein offenes Herz für meine Mitmenschen und die Kraft, die ich brauche, um meine Aufgaben gut gelaunt zu bewältigen, mich mutig auf Neues einzulassen, bei Problemen zuerst durchzuatmen, zu reflektieren und dann nach Lösungen zu suchen. Dankbar sein für das Hier und Jetzt.
Beschreiben Sie bitte Ihre Arbeit im Kontext des heil- und sonderpädagogischen Religionsunterricht etwas genauer.
Eine meiner Aufgaben ist es, den Schülerinnen und Schülern in heil- und sonderpädagogischen Schulen den Besuch des Religionsunterrichts zu ermöglichen und eine Form zu finden, die für alle Beteiligten stimmig ist. Eine andere Aufgabe ist die begleitende Unterstützung der HRU-Lehrpersonen, die mit viel Herzblut Woche für Woche ihren Religionsunterricht reflektieren und kreativ planen und durchführen. Die ökumenische Zusammenarbeit gehört auch dazu. Wie stellen wir uns unsere Zusammenarbeit vor? Was sind deine und meine Ansichten? Wo können Kompromisse gemacht werden? Auch gehört zu meinen Aufgaben die Suche nach interessierten Fachlehrpersonen Religion. Was nützt es uns, wenn die Schulen bereit sind, Projekttage oder Religionsunterricht im Stundenplan zu platzieren, aber wir keine ausgebildeten und interessierten Lehrpersonen zur Verfügung haben?
Was erhoffen Sie sich für die Lehrpersonen und ihre Schülerinnen und Schüler?
Ich wünsche mir, dass alle Schülerinnen und Schüler, die interessiert sind, den Religionsunterricht oder Projekttage besuchen können.
Ich hoffe, dass ich die HRU-Lehrpersonen, so unterstützen und begleiten kann, dass sie sich ihrer wertvollen Aufgabe widmen können und spüren, wie wertvoll sie sind und ihre Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern ist. Und ich wünsche mir, dass wir nicht mehr von Beeinträchtigung und Behinderung sprechen, sondern den Zugang zueinander so finden, dass wir auf Augenhöhe miteinander kommunizieren können und Inklusion gelebt wird.

Didier Zogg, erzähl von deinen Wurzeln. Hat der Glaube in deinem Leben schon immer eine wichtige Rolle gespielt?
Nein, gar nicht. Meine Eltern waren nicht sehr gläubig, nur selten besuchten wir einen Gottesdienst. Meine Mutter ist katholisch, der Vater evangelisch; mein Bruder und ich wurden ebenfalls evangelisch getauft. Während der Primarschule bin ich nicht so gerne in den Religionsunterricht gegangen, er war staubtrocken, und wir Kinder mussten für eine einzelne Lektion einen langen Weg zurücklegen – vom Schulhaus am Berg runter ins Tal und wieder zurück. Vom Konfirmanden-Unterricht bleibt mir die Reise nach Einsiedeln in positiver Erinnerung.
Trotzdem hast du schon als kleiner Junge einen eigenen Zugang zur Kirche gefunden.
Ja. In den Familienferien in der Toskana hat es mich in die alten Kirchen gezogen, in jeder Ortschaft wollte ich eine Kerze anzünden gehen. Die ruhige Atmosphäre in den Kirchen und Kapellen machte etwas mit mir, ich habe die Bilder und Heiligenfiguren studiert und den einheimischen Besuchern beim Beten zugeschaut. In diesen alten Gemäuern fühlte ich mich irgendwie immer geborgen und wurde ruhig von der Hektik und dem Lärm draussen. Eine weitere Kindheitserinnerung handelt von meiner Oma aus Köln, die mich bei ihren Besuchen einige Gebete gelehrt hat. Zum Bibellesen habe ich später gefunden, als ich in einer Kirchenbank eine liegen gelassene, kleine Ausgabe des Neuen Testaments gefunden und zu Hause gelesen habe. Das Neue Testament war ein guter Anfang.
Und dann?
Dann passierte lange nichts weiter. Zum überzeugten Glauben mit christlicher Praxis habe ich erst mit 36 Jahren gefunden, als ich Vater von meinem ersten Sohn werden durfte. In derselben Nacht habe ich Gott unendlich gedankt für dieses Wunder, für dieses Geschenk. Ich habe ihn gebeten, mir zu helfen, ein guter Vater zu sein. Mein Herz hatte sich hundertfach vergrössert und ich hätte die ganze Welt umarmen können. Eine Kinderbibel musste her; wir haben angefangen, beim Sonntagsfrühstück Kerzen anzuzünden und abends Gute-Nacht Gebete zu sprechen.
Und im gleichen Zug hast du beschlossen, dass du am RPI-SG studieren willst?
Ich bin eher zufällig auf den Ausbildungsgang aufmerksam geworden, bei einem Besuch in einer Bücherei, wo ich den Ausbildungs-Werbeflyer "Fangen Sie ruhig bei Adam & Eva an!" als schönes Buchzeichen mitgenommen habe. Mit der Ausbildung zum Religionspädagogen lerne ich auch heute noch so viel Neues dazu – für mich selbst und für die ganze Familie. Alle Themeninhalte, welche ich den Schülerinnen und Schülern beibringen möchte, bekommen auch meine Buben daheim in Form von Vorlesen, Basteln, gemeinsamen Erleben oder Recherchieren vermittelt.
Was gefällt dir besonders gut an der Ausbildung?
Die Ausbildung gefällt mir allgemein sehr gut, von den Fachdozenten kann ich viel mitnehmen. Am spannendsten finde ich das Lesen von Texten in der Bibel und dann die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Interpretationen oder Sichtweisen innerhalb der Klasse. Da die Unterrichtszeit oft nicht reicht und wir ständig auf die Uhr schauen müssen, um mit den geplanten Themen fertig zu werden, fällt als Hausaufgabe viel Lektüre an. Das Lesen abends auf dem Sofa oder früh morgens an den Wochenenden für die Schule macht mir aber Freude.
Und wo wird es anstrengend?
Die grösste Herausforderung besteht für mich darin, meinen jetzigen Beruf, Familie und Studium unter einen Hut zu bekommen. Deshalb sind die Samstage oder Modultage ideal für mich. Fallen Unterrichtszeiten auf Wochentage, muss ich es mit Ferien oder Überstundenkompensation managen.
Was motiviert dich, dranzubleiben?
Ich freue mich jetzt schon darauf, später einmal eine eigene Klasse begleiten zu dürfen, als nebenamtliche Tätigkeit, einen Tag in der Woche. Ich freue mich auf das Philosophieren und Theologisieren mit den Kindern, auf das lebendige Unterrichten im Klassenzimmer, draussen in der Natur oder im Kirchenraum. Die Kinder sollen den Religionsunterricht als möglichst unbeschwert und mit allen Sinnen erleben. Ich möchte ihnen meine Freude weitergeben und nicht bloss im Frontalunterricht Arbeitsblatt um Arbeitsblatt verteilen. Mein grösster Ansporn ist es, den Schülerinnen und Schülern mit dem erlernten Wissen aus meinem Unterricht Werkzeuge an die Hand geben zu können, auf die sie auch im Erwachsenenalter zurückgreifen können, Lebenshilfe also, die womöglich auch identitätsstiftend ist.
Wie stellst du dir denn deinen zukünftigen Unterricht konkret vor?
Bereits auf der Primarstufe möchte ich eine ökumenische Sicht auf die Inhalte pflegen. Die Einheit in der Vielfalt des Christentums liegt mir sehr am Herzen. Auch die Auseinandersetzung mit anderen Religionen und der Blick auf deren Glauben lohnt sich. Zusammen mit den Kindern die Gemeinsamkeiten zu entdecken, empfinde ich persönlich als spannend – und ich halte es für eine wichtige Investition in einer zunehmend diversen Gesellschaft.

Was treibt Sie an, bei uns zu studieren?
Einmal sicher meine persönliche Auseinandersetzung mit dem Glauben, sei es im Unterricht oder bei Diskussionen mit meinen Mitstudierenden und den Dozierenden. Diese Auseinandersetzung ist mir sehr wichtig, denn nur so kann ich im Glauben wachsen. Zweitens der Wunsch, Schülerinnen und Schülern diesen Glauben vorzuleben, sie dabei zu begleiten, ihren eigenen Glauben und damit einen Anker im Leben zu finden.
Was waren frühere berufliche Stationen?
Als unsere Kinder in die Schule kamen, habe ich mich im Bereich Pflege weitergebildet und bei der Spitex gearbeitet, davor war ich in höherer Funktion im Detailhandel tätig. Aktuell bin ich als Mesmerin für die evangelische Kirche in Wolfhalden tätig und erteile in Goldach und Thal Religionsunterricht an der Unter-, Mittel- und Oberstufe. Daneben betreibe ich seit 8 Jahren zusammen mit meiner besten Freundin eine Cateringfirma.
Ihre grösste Überraschung in der Ausbildung?
Obwohl wir im Ausbildungskurs sehr unterschiedlich sind, ergänzen wir uns hervorragend und können viel voneinander lernen.
Ihr Buchtipp ausser der Bibel?
"Der Schwarm" von Frank Schätzing. Ein Roman, den ich schon sieben Mal gelesen habe und der mich bis heute fasziniert. Er handelt von einer existenziellen Bedrohung der Menschheit durch eine unbekannte, intelligente maritime Lebensform. Wir Menschen machen den wunderschönen Planeten, der uns alles gibt, kaputt. Der Schwarm wehrt sich und zeigt den Menschen auf, dass sie ihre Lebensweise ändern müssen, um den Planeten zu erhalten. Ich verbinde das Wesen, den Schwarm, mit der Warnung von Gott an uns Menschen, seine Schöpfung zu achten.

Frau Bürgi, was unterrichten Sie am RPI und was motiviert Sie dazu?
Ich unterrichte das Fach „Klassenführung“. Dabei begeistert mich, dass es im Kern immer darum geht, möglichst viel positive Lehr- und Lernzeit zu schaffen. Die Klassenführung ist ein dynamischer Prozess, der alles miteinschliesst: jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler, das eigenen Wohlbefinden, die Gruppenprozesse, Räumlichkeiten und Tagesform. Klassenführung kann nur gelingen, wenn Lehrpersonen zu Schülerinnen und Schüler in guter Beziehung stehen.
Welche weiteren beruflichen Tätigkeiten führen Sie aus, die für Ihre Arbeit als Dozentin nützlich sind?
Seit 24 Jahren unterrichte ich selbst als Fachlehrerin für Religionsunterricht auf unterschiedlichen Stufen (Zyklus 1 – 3) und in unterschiedlichen Schulstrukturen (in Regelklassen wie auch im Sonderpädagogischen Bereich). Auch leite ich für die evangelisch-reformierte Landeskirche beider Appenzell die Fachstelle Kinder Jugend Familie. Vor allem das selbst Unterrichten hat mich demütig gemacht: Klassenführung kann oftmals wunderbar gelingen, dann wieder ist es eine unglaubliche Herausforderung, in welcher sehr viel Arbeit steckt.
Was brauchen Sie heute, was Sie in Ihrer Ausbildung nicht gelernt haben?
Lebenserfahrung und auch einmal Scheitern kann man in Ausbildungen nur bedingt lernen. Mich haben einzelne Schülerinnen und Schüler, Klassen und Schulteams viel gelehrt. Als ich einmal völlig aufgelöst beim Schulleiter (einer Schule für Kinder mit Wahrnehmungsstörungen) im Büro stand und meinen Zweifeln Luft liess, ich könne den Kindern nichts beibringen, meinte er: Es sei gut und richtig, das zu merken; ich müsse nichts anderes tun, als auf die Kinder einzugehen und ihnen den Glauben vorzuleben. Das war ein Befreiungsschlag.
Nennen Sie uns bitte ein Buch (oder einen Film), welches Sie weiterempfehlen.
Mich hat als junge Frau das Buch „Ein Kind unserer Zeit“ von Ödön von Horváth beeindruckt. Es ist eine schwierige Lebensgeschichte eines Soldaten. Die Geschichte endet mit der Bemerkung, dass man sich daran erinnern soll, dass dieser Soldat ein Kind seiner Zeit war. Ich zog daraus, nicht nur die Person anzusehen, sondern das ganze Spektrum im Blick zu haben. Da wir alle Kinder unserer Zeit sind und mit den Unterschiedlichkeiten zwischen den Generationen klarkommen müssen, möchte ich dazu gerne das Sachbuch von Miriam Engelhardt und Nikola Engelhardt empfehlen: "Wie tickst du? Wie ticke ich? Babyboomer, Generation X bis Z – Altersgruppen verstehen in Bildung und Beruf."