Aus vier Wochen Praktikum in der Kirchgemeinde Uznach und Umgebung nimmt Jara Zahner viele positive Eindrücke und Erfahrungen mit.

«Ich finde es lässig, wie gross die Angebotslandschaft der Kirche ist. Man muss die Vorstellung durchbrechen, dass der Pfarrer nur im Gottesdienst am Sonntag die Predigt hält.» Jara Zahner ist neunzehn Jahre alt und absolviert während ihres Zwischenjahrs nach der Kanti ein vierwöchiges Orientierungspraktikum bei der evangelischen Kirchgemeinde Uznach und Umgebung. Im Praktikum erhält sie die Möglichkeit, in die vielfältigen Angebote der Kirche reinzuschauen. Als ich sie frage, was ihr bisher besonders gefallen habe, erzählt sie von einem Abendgebet, an dem sie dabei war. Da habe ihr die Liturgie imponiert, das sei ein sehr schöner Moment gewesen. «Es war auch cool, so viele neue Leute zu treffen, die ich sonst nicht treffen würde. Ich habe sonst nicht viel mit Senioren zu tun. Die Anlässe für ältere Menschen fand ich deshalb besonders spannend, weil diese manchmal ganz anders denken.» Auch der Lesekreis hat es ihr angetan: «Es löst so eine offene Diskussion aus, das gefällt mir.» Auch an diesem Abend wird über eine Stunde lebhaft über das Buch «Jesus aus Nazareth» diskutiert. Für Leute, die sich überlegen, Theologie zu studieren, sei ein Orientierungspraktikum definitiv empfehlenswert, meint Jara, weil es aufzeige, was man als Pfarrerin oder als Pfarrer wirklich mache. Dazu gehören zum Beispiel auch Trauergespräche und Beerdigungen – damit muss man umgehen können. Das ist mit ein Grund, warum Jara Zahner nun doch nicht Theologie studieren wird. Und trotzdem nimmt sie die vielen Erfahrungen und Begegnungen mit den unterschiedlichen Leuten mit auf ihren weiteren Weg.

Der Text stammt von Rahel Steiger, Praktikantin der evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen.